Lukreta macht Kampagne gegen Meldestelle Antifeminismus
Dieser Text wurde veröffentlicht am:
28. April 2023
Die Einrichtung eines Meldeportals Antifeminismus der Amadeu Antonio-Stiftung scheint der extrem rechten Fraueninitiative Lukreta ein offensichtlicher Dorn im Auge zu sein. So bewirbt Lukreta seit kurzem massiv ihre Kampagne „meld’ mich doch“ mit dem impliziten Aufruf,...
Die Einrichtung eines Meldeportals Antifeminismus der Amadeu Antonio-Stiftung scheint der extrem rechten Fraueninitiative Lukreta ein offensichtlicher Dorn im Auge zu sein. So bewirbt Lukreta seit kurzem massiv ihre Kampagne „meld’ mich doch“ mit dem impliziten Aufruf, das Meldeportal zur Erfassung antifeministischer Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze mit Falschmeldungen zu fluten. Mit Aussagen wie „Meld’ mich doch, weil ich Mutter bin“ oder „Meld’ mich doch, weil ich gerne koche“ wird das Strohmann-Argument aufgebaut, es ginge bei Feminismus darum, Frauen zu einer bestimmten Lebensweise zu zwingen – während es gerade im Gegenteil darum geht, allen Geschlechtern gleiche Wahlmöglichkeiten zu schaffen. Aussagen im Stile von „Meld’ mich doch, weil ich für meine Heimat kämpfe“ versuchen extrem rechte Politik zu verharmlosen und die Aussage „Meld’ mich doch, weil ich blond bin“ bespielt den rassistischen Verschwörungsmythos der „Großen Austausches“. Zu den Auswirkungen dieser und ähnlicher rechter Kampagnen merkte die Leiterin der Meldestelle, Judith Rahner, an, dass zwar ein Drittel aller Meldungen Hassbotschaften gegen das Portal selbst seien, der Shitstorm habe aber nicht geschadet, sondern im Gegenteil viel zusätzliche mediale Aufmerksamkeit für das Projekt gebracht. (dp)