Ergebnisse der AfD zur Kommunalwahl 2025 in Köln
Dieser Text wurde veröffentlicht am:
24. November 2025
Bei der Kölner Kommunalwahl schnitt die Alternative für Deutschland (AfD) im Vergleich zu anderen Städten in NRW schlecht ab. Mit Blick auf das Wahlergebnis zur vorangegangenen Kommunalwahl im Jahr 2020 konnte die extrem rechte Partei ihre Stimmenanteile jedoch ausbauen:
Bei der Oberbürgermeister*innenwahl votierten 8,48% für Matthias Büschges vom AfD-Kreisverband Köln. Im Jahr 2020 hatten nur 4,19% der Kölner*innen für den damaligen AfD-Kandidaten Christer Cremer gestimmt. Bei der Kölner Ratswahl erzielte die AfD insgesamt 9,11% der Stimmen. Im Jahr 2020 hatte sie bei der Ratswahl noch 4,38% erhalten. Bei den Wahlen zu den Bezirksvertretungen erhielt die AfD deutlich mehr Stimmen: So etwa 18,47% in Chorweiler (2020: 8,31%) und 15,89% im Stadtteil Porz (2020: 7,02%). Am schwächsten war sie hingegen in den Stadtteilen Innenstadt (4,73%) und Lindenthal (5,58%).
Bei den Wahlen zu den Kreistagen in anderen Kreisen des Regierungsbezirks erzielte die AfD stellenweise hohe Ergebnisse, so etwa im Oberbergischen Kreis 18,09% (2020: 5,91%) und im Kreis Düren 17,95% (2020: 6,38%).
Auffallend häufig setzte die AfD während des vergangenen Kommunalwahlkampfs auf Infostände: So wurden allein in Köln zwischen Juli und September 2025 mehr als zehn Infostände dokumentiert, u.a. in Chorweiler, Mülheim, Kalk, Porz, Innenstadt, Nippes und Ehrenfeld. Häufig beteiligte sich an diesen der extrem rechte Medienaktivist Felix Helleckes, der die Veranstaltungen filmte und ins Internet streamte. Helleckes sprach in der Vergangenheit auf Kölner Kundgebungen der extrem rechten Bürgerbewegung Pax Europa (BPE), beispielsweise am 26. Oktober 2024 und am 15. März 2025. In einem durch ihn selbst veröffentlichten Video von einem Infostand in Köln-Chorweiler am 28. Juni ist zu sehen, wie er eine Muslima bedrängt und diese zu Fall bringt. Für die AfD zog Helleckes am 14. September auf Listenplatz 2 in die Bezirksvertretung Ehrenfeld ein.
An Infoständen in Köln nahmen auch andere AfD-Politiker*innen wie Matthias Büschges (AfD-KV Köln), Sven W. Tritschler (AfD-MdL), Iris Dworeck-Danielowski (AfD-KV Köln) und Wiebke Herrmann (AfD-KV Köln) teil. Am 11. September fand ein größerer AfD-Infostand im Stadtteil Porz statt, an dem sich unter anderem Matthias Büschges, Sven W. Tritschler und Alice Weidel (AfD-MdB) beteiligten. Cedric Krippner (früher Junge Alternative Köln) filmte Weidels kurzen Auftritt.
Die größte Präsenzveranstaltung anlässlich des Kommunalwahlkampfs führte der lokale AfD-Parteiableger am 30. August durch: Daran beteiligten sich unter anderem rechte Aktivist*innen wie Serge Menga und AfD-Politiker*innen wie Manuel Krauthausen (AfD-MdB) Stephan Brandner (AfD-MdB), Matthias Büschges, Iris Dworeck-Danielowski (AfD-KV Köln), Christer Cremer und etwa 150 weitere Zuhörer*innen. Die rechten Medienaktivist*innen Felix Helleckes und Yennyfer Inden (PatriotOnTour) streamten die Veranstaltung jeweils ins Internet. Die Reden von Stephan Brandner, Stephan Boyens (AfD-KV Köln), Matthias Büschges, Iris-Dworeck-Danielowski, Manuel Krauthausen und Serge Menga gingen teilweise im starken Gegenprotest unter. Im Publikum der rechten Veranstaltung war nicht nur eine „Stolzmonat“-Flagge zu sehen – anwesend waren dort auch Neonazis aus dem Umfeld der so genannten Alternativen Deutschen Jugend (ADJ). Auch Daniel Emonts vom AfD-Kreisverband Aachen war zugegen – Emonts hatte sich zuletzt am 14. Dezember 2024 an einem Neonazi-Aufmarsch in Berlin beteiligt, bei dem auch der frühere AfD-Politiker Ferhat Sentürk aufgetreten war. (at)
