Junge Neonazis gegen CSD-Veranstaltungen in ganz Deutschland
Dieser Text wurde veröffentlicht am:
30. August 2024
Bei der diesjährigen CSD-Parade am 21. Juli in Köln provozierten etwa 13 Personen mit rechtsradikalen und queerfeindlichen Parolen. Auch sollen sie Regenbogenfahnen abgerissen haben. Verschiedene Beiträge in sozialen Netzwerken deuten darauf hin, dass es sich bei den betreffenden Personen um Mitglieder einer neuen, neonazistischen Gruppierung mit Bezügen zum Duisburger Hooligan-Milieu handelt.
Die Gruppe bezeichnet sich selbst als Der Störtrupp, ihre Anhänger*innen inszenieren sich vor allem auf TikTok mit martialischen Fotos und Videos. Gezielte und extrem rechte Provokationen von queeren Veranstaltungen haben zuletzt deutlich zugenommen: Am 10. August versammelten sich 680 Neonazis, um gegen den CSD im sächsischen Bautzen zu protestieren. Auffällig war dabei das überwiegend jugendliche Alter der Rechten. Die entsprechende Versammlung war aus Kreisen der extrem rechten Jungen Nationalisten und Freien Sachsen organisiert worden. Ein ähnliches Bild bot sich am 17. August in Leipzig: Dort feierten 19.000 Menschen den CSD. Der geplante Störversuch von 400 Neonazis wurde bereits im Ansatz unterbunden. Erneut stach das jugendliche Alter der Rechten heraus– die Polizei registrierte vor Ort sogar vier Kinder. Aktenkundig wurden neben 80 Ordnungswidrigkeiten auch 40 Straftaten wie Volksverhetzung, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Im Kontext der rechten Versammlung waren neonazistische Symbole wie Schwarze Sonnen, Reichskriegsflaggen und SS-Totenköpfe zu sehen. Mehrere Rechte zeigten eine Fahne mit dem Logo von Der Störtrupp. Der CSD in Magdeburg wurde am 24. August ebenfalls von extrem rechten Protesten begleitet. Etwa 250 Neonazis liefen hier im Rahmen einer queerfeindlichen Demonstration vom Neustädter Bahnhof zum Universitätsplatz und wieder zurück. Auch dabei wurde eine Fahne von Der Störtrupp gezeigt. (at) (ds)