Am 29. September fand am Breslauer Platz direkt am Kölner Hauptbahnhof erneut eine rechte Kundgebung statt. Anmelder war der Vorsitzende des „Begleitschutz Köln e.V.“, Dennis Mocha, der ca. 80 Personen des rechten Spektrums zur Kundgebung mobilisierte. Das entspricht ungefähr der Teilnehmenden-Zahl seiner letzten Kundgebung am 28. August an gleicher Stelle (vgl. ibs-Newsletter September 2018).
Im Vorfeld der Kundgebung versuchte sich Mocha an einer Mobilisierung über das extrem rechte Spektrum hinaus – unter anderem mit der Selbstbezeichnung als „Internationale Kölsche Mitte“ – , was ihm jedoch weitgehend nicht gelang. Die Kundgebung stand unter dem Motto „Demo gegen jegliche Form von Gewalt und Extremismus“, wenngleich sich die Teilnehmenden explizit aus Milieus rekrutierten, die Gewalt als konstituierendes Element begreifen: Türsteher, Rocker, Hooligans und Neonazis. Erneut ließ man kölsches Liedgut über die Boxen ertönen (Den „Stammbaum“ der Bläck Fööss oder „Mer sin eins“ von Kasalla).
Zwischenzeitig waren auch eine italienische und eine türkische Flagge zu sehen und die 80 Teilnehmenden riefen sogar „Nazis raus“. Diese zum Teil irritierende Darbietung darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Organisatoren der Kundgebung und Teile der Anwesenden innerhalb der extremen Rechten verortet werden müssen. Dass man nicht unbedingt deutsch sein muss, um extrem rechte Einstellungen zu haben, bewiesen offensichtlich türkische Kundgebungsteilnehmer, die den sogenannten Wolfsgruß zeigten, ein Erkennungszeichen türkischer Faschisten und Nationalisten.
Der im Spektrum der Verschwörungsanhänger_innen beliebte Serge Menga hielt auf der Kundgebung einen Redebeitrag. Zudem war die im Kölner Raum aktive Gruppe „Widerstand steigt auf“ mit einem Transparent („Grenzen für unsere Familien“) vertreten. Ca. 750 Personen folgten einem Aufruf des antifaschistischen Bündnisses „Köln gegen rechts“ zu einer Gegenkundgebung unter dem Motto „Dem rechten Mob nicht die Straße überlassen!“(kl)
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